Mehrwertsteuer in der Gastronomie: Das drohende Ende des 7%-Satzes

Das drohende Ende der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie: Was steht bevor?

Die gastronomische Landschaft steht vor einem potenziellen Wandel, der nicht nur die Betreiber, sondern auch die Gäste direkt betrifft. Seit mehr als drei Jahren profitiert die Gastronomie von einem reduzierten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent, doch dieses Privileg könnte bald der Vergangenheit angehören. Die aktuelle Regelung, die aufgrund der Corona-Krise und den Folgen des Ukraine-Krieges eingeführt wurde, läuft zum Jahresende aus. Die brisante Frage lautet: Wird der Restaurant-Besuch nun teurer?

Hintergrund der Mehrwertsteuer im Alltag

Die Mehrwertsteuer, auch Umsatzsteuer genannt, ist eine Verbrauchssteuer, die Konsumenten beim Kauf von Waren oder Dienstleistungen entrichten. Der Staat generiert dadurch beträchtliche Einnahmen, allein im letzten Jahr rund 200 Milliarden Euro. Die temporäre Senkung auf sieben Prozent in der Gastronomie bedeutet jedoch einen jährlichen Verzicht von etwa drei Milliarden Euro seitens des Staates.

Unterschiedliche Steuersätze in verschiedenen Branchen

Die gastronomische Ausnahme ist nicht die einzige. Andere Branchen, wie der öffentliche Verkehr, Museen, Kinos und Konzerte, genießen ebenfalls einen reduzierten Steuersatz von sieben Prozent. Lebensmittel wie Eier, Fleisch und Milch fallen ebenfalls in diese Kategorie, um den Zugang zu Grundnahrungsmitteln zu erleichtern.

Willkürliche Steuersätze und mögliche Konsequenzen

Die Uneinheitlichkeit bei den Steuersätzen führt zu Verwirrung. Beispielsweise werden auf Kartoffeln sieben Prozent Umsatzsteuer fällig, auf Süßkartoffeln jedoch 19 Prozent, da sie als Luxusprodukte gelten. Diese Ungereimtheiten bringen Wirte und Restaurantbetreiber in Rage, insbesondere wenn “Essen to go” und Supermarkt-Speisen weiterhin nur mit sieben Prozent besteuert werden sollen, während Hotels und Gaststätten möglicherweise wieder 19 Prozent zahlen müssen.

Auswirkungen auf die Inflation und drohende Schließungen

Die Frage, ob eine erhöhte Mehrwertsteuer die Inflation anheizen wird, hängt davon ab, ob die Wirte die Kosten tatsächlich an ihre Kunden weitergeben können. Ein höherer Preis könnte potenziell zu einem Rückgang der Gästezahlen führen, was die Gastronomiebranche weiter belasten würde. Die Gefahr von Schließungen ist real, insbesondere da die Branche bereits während der Corona-Pandemie mit erheblichen Umsatzeinbußen zu kämpfen hatte.

Politische Standpunkte und internationale Vergleiche

Die Ampelregierung, angeführt von Bundesfinanzminister Christian Lindner, betont die Abhängigkeit einer möglichen Beibehaltung des niedrigen Mehrwertsteuersatzes von der Steuerschätzung. Internationale Vergleiche zeigen, dass 23 von 27 EU-Ländern einen reduzierten Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie haben, wobei Italien und Frankreich maximal zehn Prozent veranschlagen.

Fazit

Die Diskussion um die Mehrwertsteuer in der Gastronomie ist komplex und wirft zahlreiche Fragen auf. Die Entscheidung über die Zukunft des reduzierten Satzes wird nicht nur die Gastronomen, sondern auch die Konsumenten direkt betreffen. Während die politischen Debatten weitergehen, bleibt die Unsicherheit darüber, ob das Ende der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie unausweichlich ist und welche Auswirkungen dies auf die Branche und die Verbraucher haben, wird.

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