KfW startet Langzeitkredite für kleine Firmen

Coronakrise: Viele Soloselbständige kurz vor dem Bankrott

Die finanziellen Aswirkungen der Corona Krise treffen viele Soloselbständige besonders hart. Viele Freiberufler und Kleinunternehmer haben laut einer KfW-Blitzumfrage keine Umsätze mehr. Kleine Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern können nun Corona-Kredite der KfW mit maximal zehn statt bislang fünf Jahren Laufzeit erhalten. Weitere Kreditbedingungen wurden verbessert. Unzählige Unternehmen benötigen die Corona-Hilfe der KfW. Die Hausbanken müssen eine Flut von Anträgen bewältigen.

KfW-Sonderprogramm soll mit Langzeitkrediten helfen

Über das neu aufgelegte KfW-Sonderprogramm 2020 stehen nun für Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern entsprechende Langzeitkredite bereit. Dieses neue verbesserte Programm kann man bereits seit Mittwoch bei der bundeseigenen Förderbank KfW beantragen (Hausbankprinzip). Das alte Programm mit einer Tilgungsdauer von fünf Jahren war von zahlreichen Verbänden und Firmen als viel zu kurz kritisiert worden. Die Antragstellung für die neuen Kredite erfolgt weiterhin über die Unterprogramme KfW-Unternehmerkredit für etablierte und ERP-Gründerkredit-Universell für junge Firmen. Für Darlehen bis 800.000 Euro beträgt die maximale Laufzeit zehn Jahre und für höhere Beträge sind es maximal sechs Jahre jeweils mit bis zu zwei tilgungsfreien Anfangsjahren.

Die Antragstellung erfolgt über die Hausbank

Wie schon bei der bisherigen Praxis müssen die Kredite weiterhin über die Hausbank oder ein anderes privates Finanzinstitut beantragt werden. Bewilligungsvoraussetzung ist, dass der Betrieb nach der Krise – unter der Annahme einer sich normalisierende wirtschaftlichen Gesamtsituation spätestens nach drei Monate – über Ende 2020 hinaus weiter überlebensfähig ist. Das sollen die Banken im Zuge ihrer bankinternen Bewertung anhand von entsprechenden Kennzahlen prüfen.

Die KfW akzeptiert die Risikoprüfung der Hausbank, wenn diese plausibel erscheint. Für Darlehen über mehr als drei Millionen Euro bis zehn Millionen Euro übernimmt die KfW die Risikoprüfung des beantragten Kredites komplett. Zusagen können nun auch bei schwacher Bonität der Klasse 7 und Besicherung 3 erteilt werden.

Bei größeren Betrieben übernimmt die KfW nun 100 Prozent des Ausfallsrisikos

Für Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern übernimmt die KfW allerdings weiterhin lediglich bis zu 90 Prozent des Ausfallrisikos. Für größere Unternehmen wird deshalb der KfW-Schnellkredit empfohlen, der sich an Unternehmen mit elf bis 50 Mitarbeitern richtet. Diese Betriebsgröße hatte die Bundesregierung im ersten Corona-Hilfspaket leider nicht berücksichtigt und das mit Auflage des KfW – Schnellkredits korrigiert. Bei diesem übernimmt die KfW nun 100 Prozent des Ausfallsrisikos, wie von vielen Betrieben gefordert.

Die Sollzinsen beim KfW-Schnellkredit liegen mit 3,0 Prozent im Vergleich zu anderen Programmen ungewöhnlich hoch. Beim Sonderprogramm mit KfW-Unternehmer- und ERP-Gründerkredit, für Unternehmen mit mehr als elf Beschäftigten, liegen die reduzierten Zinsen der KfW nun zwischen 1,0 und 2,2 Prozent.


Foto: Bild von Olya Adamovich auf Pixabay

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